Schmerzfreie Endoskopie
Grundlagen
Die schmerzfreie
Endoskopie
mit
Schlafspritze
ist die
Spiegelung der Speiseröhre
mit einem Spieglungsgerät (Endoskop). Bei der
Endoskopie
wird die Speiseröhre auf Entzündung, Geschwür oder Tumor untersucht. Die
Endoskopie
der Speiseröhre erfolgt im Rahmen der
Gastroskopie (Magenspiegelung)
.
Dabei werden Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm untersucht.
Moderne hoch auflösende Endoskope (Spieglungsgeräte) mit optischer Vergrößerung und digitalen Färbetechniken ermöglichen die exakte Beurteilung der
Schleimhaut
und die Früherkennung von Krebsvorstufen (
Barrett Ösophagus
).
Anwendung
Die
Endoskopie der Speiseröhre
empfehlen wir bei:
Reflux
,
Schluckstörung
,
Sodbrennen
,
Husten
,
Asthma
,
Magenschmerzen
und zum Ausschluss einer Krebsvorstufe.
Vorbereitung
Zur Endoskopie der Speiseröhre kommen Sie nüchtern (6 Stunden nichts essen, 4 Stunden nichts trinken). Die Untersuchung wird mit Schlafspritze durchgeführt.
Dabei erhalten Sie Medikamente, die Herz, Kreislauf und Blutdruck beeinflussen. Die Einnahme der Morgenmedikamente richtet sich nach dem Zeitpunkt der Untersuchung.
Endoskopie
am Vormittag bis 12 Uhr Mittag:
Nehmen Sie in der Früh keine Blutdruckpulver und Herztabletten.
Magensäureblocker
, Hormonpräparate (Schilddrüsenhormone, Pille) und Vitamintabletten können eingenommen werden.
Endoskopie
am Nachmittag nach 12 Uhr Mittag:
Alle Morgenmedikamente können eingenommen werden.
Untersuchung
Die Endoskopie wird in als schmerzfreie Endoskopie in künstlichem Kurzschlaf in Linksseitenlage durchgeführt. Das Endoskop wird über den Mund über die Speiseröhre und den Magen bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Dabei wird Luft in eingeblasen, um den Darm für die Untersuchung zu entfalten. Zuerst wird die Schleimhaut von Zwölffingerdarm und Magen untersucht und Gewebeproben entnommen.
Dann wird die Speiseröhre untersucht und Gewebeproben entnommen. In der Speiseröhre beurteilen wir den Grad der Entzündung, die Größe vom Zwerchfellbruch und ob es Hinweise für eine Krebsvorstufe gibt (Barrett Ösophagus). Mittels spezieller Lichtfilter im Endoskop können wir Areale mit Verdacht auf Krebsvorstufen besser erkennen. Aus solchen Arealen entnehmen wir immer Gewebeproben für die Feingewebeuntersuchung unter dem Mikroskop.
Schleimhautgrenze
Die normale
Schleimhaut
der Speiseröhre erscheint im Endoskop lachsfarben. Barrett
Schleimhaut
ist rötlich (so wie die Magenschleimhaut) (Pfeile in der Abbildung).
Normalerweise liegt die Schleimhautgrenze zwischen lachsfarbener und rötlicher
Schleimhaut
unter oder im Zwerchfellniveau. Das Zwerchfellniveau ist dort, wo die Speiseröhre vor dem Eingang zum Magen durch die Zwerchfellschenkel eingeengt wird (*in der Abbildung). Liegt die Schleimhautgrenze über dem Zwerchfellniveau besteht Verdacht auf eine Krebsvorstufe (
Barrett Ösophagus
). Deshalb entnehmen wir immer
Gewebeproben
von der Schleimhautgrenze.
Gewebeproben
Bei der
Endoskopie
werden
Gewebeproben
aus der
Schleimhaut
von Speiseröhre und Magen entnommen. Die
Gewebeproben
werden mit einer speziellen Zange entnommen. Die Zange wird über den Arbeitskanal vom Endoskop eingebracht. Die
Gewebeproben
werden anschließend für die Feingewebeuntersuchung vorbereitet. Diese erfolgt unter dem Mikroskop. Dabei erkennt der Pathologe/In den Grad der Entzündung, die Art der
Schleimhaut
und ob eine Krebsvorstufe (
Barrett Ösophagus
) vorliegt.
Ergebnis
Sie erhalten von uns einen Befundausdruck mit den Untersuchungsergebnissen und Bildern von Speiseröhre,
Zwerchfellbruch
und Schleimhautgrenze. Das Ergebnis der Feingewebeuntersuchung teilen wir Ihnen im Rahmen der Befundbesprechung 2-3 Tage nach der
Endoskopie
mit. Findet sich eine Krebsvorstufe (
Barrett Ösophagus
), sprechen wir mit Ihnen über eine entsprechende Behandlung und Therapie (
Radiofrequenzablation
, HALO®).
Behandlung und Therapie
Das Ergebnis der Endoskopie der Speiseröhre dient der weiteren Therapieplanung (Behandlung mit Medikamenten, Operation). Bei Krebsvorstufe (Barrett Ösophagus) empfehlen wir die Radiofrequenzablation.
Im Rahmen der Endoskopie werden auch immer Gewebeproben aus dem Magen entnommen. Zeigt sich hier eine spezielle Entzündung (z.B. H. pylori) erfolgt eine Behandlung und Therapie mit Medikamenten. Gerne besprechen wir mit Ihnen das Ergebnis Ihrer Endoskopie und beraten Sie in Hinblick auf eine weiterführende Therapie (Ernährung, Medikamente, Operation).
Literatur
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